1. Was ist Hurerei?
Hurerei ist jede intime Beziehung zweier nicht miteinander Verheirateten. Hurerei ist illegitimer Geschlechtsverkehr jeder Art. Geschlechtsverkehr gehört in die Ehe und ist Vollzug der Ehe.
Hurerei sowie Ehebruch sind zwei verschiedene schlimme Sünden (Gal.5:19; 1.Kor.6:9); Hurerei schließt Ehebruch ein (Mat.5:32).
(Ziffer 1 gibt die übereinstimmenden Grundaussagen vieler biblischen Nachschlagewerke wieder.)
2. Wird durch Geschlechtsverkehr eine Ehe begründet?
Nein. Im Falle der Beteiligung einer Verlobten, die in der Stadt nicht schrie, sind beide zu steinigen (5.Mose 22:23,24). »Wenn ein Mann ein Mädchen trifft, eine Jungfrau, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und liegt bei ihr, und sie werden dabei angetroffen, dann soll der Mann ... dem Vater des Mädchens 50 Schekel Silber geben, und es soll seine Frau werden, dafür, dass er sie entehrt hat; er kann sie nicht entlassen all seine Tage« (5.Mose 22:28,29). Der Geschlechtsverkehr war das eine, das Ehefrau-Werden ist ein Zweites.
Im AT führte der Vater eines Mannes nach Verhandlungen mit dem Vater eines Mädchens seinem Sohn die Jungfrau aufgrund eines Ehevertrags zu (1.Mose 34:4; 2.Mose 22:16; Jos.15:16; Rich.14:2; 1.Sam.17:25; 18:27). Der Abschluss des Ehevertrags war die Verlobung. Mit ihr gewann der Bräutigam das Recht, seine Frau sofort oder zur angemessenen Zeit in sein Haus zu holen.
Wie es auch bei Adam und Eva war. Gott führte Eva Adam zu (1.Mose 2:22). Damit waren sie verbindlich zusammengeschlossen. »Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie beide werden ein Fleisch sein (wörtlich: werden)« (1.Mose 2:24). »Anhangen« drückt die Rechtsverbindlichkeit aus, danach folgt das Ein-Fleisch-Werden;
ebenso wie in Eph.5:31 nach dem »Anschließen«; »... und die zwei werden wie (hinein in) ein Fleisch sein.«
3. Was ist eine Ehe?
Eine Ehe ist eine auf Lebensdauer angelegte (»... so lange Zeit, wie ... lebt«; 1.Kor.7:39) rechtmäßige Verbindung (»... gebunden«; 1.Kor.7:39) zwischen Mann und Frau. Die Ehe ist ein Rechtsverhältnis und wird durch eine öffentliche Erklärung begründet. Die Gläubigen ordnen sich dabei ihrer Obrigkeit unter (Röm.13:1).
Es gibt nur ein Entweder-Oder: Entweder man lebt enthaltsam oder ist verheiratet (1.Kor.7:9). Und noch ein Entweder-Oder: Entweder Ehe oder Hurerei (1.Kor.7:2). »Die Ehe (wörtlich: die Hochzeit) sei in allem ehrenhaft (oder: wertgeachtet)« (Heb.13:4).
Ein Fleisch/ein Körper werden (1.Kor.6:16) ohne Eheschließung heißt nicht ein Ehepaar werden, sondern ist Hurerei (1.Kor.6:18).
4. Heiligt euch!
Mag man schon einige Zeit vor der möglichen Eheschließung Geschlechtsverkehr mit dem/der wahrscheinlich zukünftigen Mann/Frau haben?
Nein. »Denn dies ist der Wille Gottes, eure Heiligung, euch fernzuhalten von aller Hurerei, dass ein jeder von euch wisse, sein eigenes Gefäß zu erwerben in Heiligung und Ehrbarkeit, nicht in leidenschaftlicher Begierde, gleichwie die Nationen, die nicht mit Gott vertraut sind ... Denn Gott beruft uns nicht zur Unreinheit, sondern zur Heiligung. Daher also, wer dies ablehnt, lehnt nicht einen Menschen ab, sondern Gott, der Seinen Geist, den heiligen, in euch gibt.« (1.Thess.4:3-5,7,8).
»Denn dies wisst und erkennt ihr, dass kein Hurer, Unreiner oder Habgieriger (er ist ja ein Götzendiener) ein Losteil in der Königsherrschaft Christi und Gottes hat« (Eph.5:5).
»Wenn sich nun jemand gründlich reinigt, hinweg von diesen, wird er ein Gerät zur Ehre sein, geheiligt und dem Eigner wohl brauchbar, für jedes gute Werk zubereitet. Die jugendlichen Begierden aber fliehe. Jage vielmehr der Gerechtigkeit nach, dem Glauben, der Liebe und dem Frieden mit allen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen« (2.Tim.2:21,22).
5. Mithin:
In der Trauer über ihre Sünde und in der Liebe zu ihnen werden wir ihnen helfen und sie ermahnen, umzusinnen (2.Kor.12:21).
6. Bruder A.E.Knoch: »Unterordnung und Zucht« (UR 57/266; 96/154,203,252): (UR = Zweimonatszeitschrift »Unausforschlicher Reichtum« des Konkordanten Verlags Pforzheim):
96/157: »Wir würden unseren Mitheiligen schaden, weil wir die Zucht außer Acht lassen, die Gott in Seinem Wort vorgeschrieben hat. In unserer entarteten Zeit ist es überaus schwierig, getreu nach der Schrift zu verfahren; dies wird von anderen fast immer missverstanden; man vermutet dann Mangel an Liebe.«
96/204: »Gott ist ein viel besserer Ausleger des Wesens der Liebe, und zwar der wirklichen, echten, geistlichen Liebe, als wir es sind. Er findet es nicht unvereinbar mit ihr, die Selbstsüchtigen in diesen letzten Tagen zu meiden.«
96/205: »Gewöhnlich wird Zucht einem Mangel an Liebe zugeschrieben ... Wahre Liebe beschönigt nichts; sie wird daran erkannt, ob sie mit Gottes Willen übereinstimmt.«
96/209: »Nicht die draußen, sondern die drinnen sollten sie richten. Und den Bösen sollten sie aus ihren Reihen entfernen (1.Kor.5:11-13). Diese klare Schriftstelle scheint man heutzutage allenthalben zu übersehen.«
»Ich war noch ungefestigt und dachte, Gnade könne alles heilen und selbst das schlimmste Übel auch ohne Zucht in Schach halten. ... Wahre Gnade befolgt das, was geschrieben steht.«
96/254: »Ermahnung und Zucht sind nur zum Besten dessen, dem sie zuteil werden. Aber nur sehr wenige scheinen zu begreifen, dass dies nicht schadet, sondern hilft.«
7. Wir, die wir unseren Herrn Jesus Christus und Sein Wort der Wahrheit lieben, suchen die Gemeinschaft mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen.